Erschaffe Deinen eigenen Film – Selbstgewahrsein

Unvergesslich der Moment in der Kunstausstellung vor mehr als 40 Jahren, kurz vor dem Abitur: Der weiße Raum. Der Künstler hatte alles weiss gelassen: Den Tisch, die Stühle, die Bilder, die Lampe, das Bett, das Fenster, das Sofa, den Schreibtisch, alles war weiss. Der Effekt: Selbstgewahrsein. Die Farben meiner Kleider kamen in mein Bewusstsein. Ich wollte noch länger in der Installation des Künstlers verweilen, aber mehr und mehr Menschen strömten in den Raum und der Effekt verblasste. Die Erinnerung blieb.

Viele Jahre später. Ich sitze in einem Meditationsraum eines befreundeten Arztes. Der Raum ist leer und weiss. Nur die japanischen Strohmatten geben dem Raum etwas Farbe. Die Leere des Raumes ist attraktiv, sie führt mich tief nach Innen und zur gleichen Zeit in die Entdeckung des leeren Raumes in mir. Er ist nicht weiss, er ist einfach dunkel, aber der Effekt ist der gleiche: Ich werde mir meines formlosen Selbst gewahr. „Gehe in das blaue Licht“, lautet die Anweisung in den tibetischen Schriften, die man einem gerade gestorbenen Mönch zuflüstert. „Wisse, dass alles was Du jetzt erlebst nur eine Projektion deines Geistes ist, ein Bardo.“

Die Neurowissenschaften kommen langsam drauf,dass das hier ein Bardo ist, eine Kreation unseres Geistes. Wir können diese Kreation nicht rückgängig machen. Sie ist das Materie gewordene Ergebnis vergangener Ideen und Vorstellungen. Wir leben in den manifest gewordenen Gedankenmuster vorheriger Generationen. Wenn wir unser Mindset nicht verändern, verändern sich auch nicht die uns umgebenden Formen und Strukturen der Gesellschaft.

Ich gehe jeden Morgen in die Leere, ins Nichts und erschaffe immer wieder neu eine Welt mit meinen Gedanken. Ich pflanze zentrale Begriffe in mein Bewusstsein, meine Emotionen und meinen Körper: Liebe, Freude, Dankbarkeit, Zufriedenheit, Stille, Weisheit, Verbundenheit. Ich lasse sie in meinem Körper nachschwingen. Es sind kraftvolle Schlüsselbegriffe. Sie aktivieren Selbstheilungsprozesse. Zuerst in den Energiezentren, dann im physischen Körper. Die Inder nannten diese Energiezentren Chakren. Heute wissen wir, dass sie damit das endokrine Drüsensystem meinten: Epiphyse, Hypophyse, Schilddrüse, Thymusdrüse, usw. Sie steuern alle hormonellen Prozesse im Körper. Vom Schlaf über den Stresslevel bis hin zur Verdauung und Sexualität. Das ist kein Eso-Blödsinn. Wenn man diese Form der Meditation, bei der man Schlüsselbegriffe und ihre Energien im endokrinen Drüsensystem platziert, wird man zum schöpferischen Gestalter einer neuen Wirklichkeit und aktiviert nebenbei noch Selbstheilungskräfte. Die Methoden sind uralt, aber erst jetzt können wir sie uns im Westen neu erschließen, weil wir jetzt über das wissenschaftliche Verständnis verfügen und nachvollziehen können, warum sie funktionieren.

Wenn du dich dafür entscheidest keine Filme mehr zu schauen, die du nicht erleben willst, machst Du einen wichtigen Schritt in deine körperliche und geistige Gesundheit. Denn Spiegelneuronen sorgen dafür, dass alles, was wir betrachten, sich in der Chemie des Körpers wiederspiegelt. Je bewusster du mit deinem Körper umgehst, umso deutlicher wird deine Entscheidung sein, keinen „Müll“ in das eigene Körper-Energiesystem reinzulassen. Ich finde es viel interessanter einen eigenen neuen Film zu kreieren, einen, den wir auch gerne erleben möchten. Deshalb meine Empfehlung für die kommende Zeit: Bringe die Eigenschaften, die du dir wünscht und dir guttun würden, in der Meditation über Schlüsselbegriffe und deren energetische Qualität in deinen Körper hinein. Das endokrine Drüsensystem, die Kommandozentralen des Körpers sind die psychosomatischen Portale, über die wir den Körper und die Realität neu programmieren können.

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